In der Rubrik „einestages“ bei Spiegel Online gab es am Wochenende eine Reportage über Auto-Flops – die schlechtesten Autos, die jemals gebaut wurden. In der Liste finden sich unter anderem auch der Aston Martin Lagonda und der Porsche 924 wieder. Sie waren allesamt mit großen Erwartungen gestartet, enttäuschten aber Hersteller, Verkäufer und vor allem die Besitzer weitergehend. Schuld waren Konzepte, die weit an den Wünschen der Kunden vorbeigingen (wie wir sie schon bei den Top 5 der hässlichsten Autos vorgestellt haben), aber vor allem schlechte Qualität und miese Technik, die schlicht und einfach nicht funktionierte.
Aston Martin Lagonda: Zulieferer für die moderne Technik, mit der unter anderem die Cockpit-Anzeige per LED und Fensterheber, Scheibenwischer und Scheinwerfer per Sensortaste funktionierten funktionieren sollten, war der britische Zulieferer Lucas Electronics. Dessen Chef Joseph Lucas wurde nicht umsonst „The Prince Of Darkness“ genannt…
Porsche 924: Eigentlich sollte dieser Wagen ein Audi werden, doch Porsche kaufte die Lizenz – und saß dann auf einem Auto fest, dass zwar ein Porsche-Emblem trug, aber wie ein Audi beschleunigte. Mickrige 125 PS saßen hier unter der Haube.
Wir haben uns mal Gedanken gemacht und möchten diese Liste der schlechtesten Autos ein wenig ergänzen:
Der Yugo:
Als der Yugo 1981 vorgestellt wurde, war er vermutlich modern. Der damals jugoslawische, heute serbische Hersteller Zastava baute aus vielen Fiat-Teilen den Kleinstwagen, der vor allem auf dem Balkan die Mobilität voranbringen sollte. So weit, so gut, doch Zastava hatte nicht nur einen äußerst langen Atem (der Yugo wurde mit nur wenigen Änderungen bis 2008 produziert), sondern auch noch höhere Ambitionen. So exportierte man den eckigen Zwerg nicht nur ins restliche Europa, sondern auch in die USA. Trotz seiner eigenwilligen Formen und der absolut miserablen Qualität hatte der Yugo bald Kult-Status – als Inbegriff des billigen und schlechten Autos. In zahlreichen Filmen und Serien spielte der Yugo eine Nebenrolle als ständig kaputtes, unzuverlässiges Vehikel: Bruce Willis alias John McClane startet einen Yugo bei „Stirb langsam“ mit einem Taschenmesser, Homer Simpson zerstört ihn schon bei der Probefahrt. Wer tatsächlich eine der immerhin 140.000 importierten Balkan-Dosen fuhr, musste sich viele Witze anhören („Warum hat der Yugo eine beheizbare Heckscheibe? – Damit der Beifahrer beim Anschieben warme Hände hat.“). Die meisten der rund eine Million gebauten Yugo verblieben jedoch auf dem Balkan, die Produktion wurde sogar nach dem dortigen Krieg wieder angefahren.
Der Alfasud:
Alfa Romeo präsentierte 1973 mit dem Alfasud ein sehr fortschrittliches Auto. Die Scheibenbremsen, der wassergekühlte Boxermotor und das gute Platzangebot bei kompakten Abmessungen waren neu in der Klasse der Kleinwagen, auch die Fahrleistungen wussten zu überzeugen. Der Rest leider nicht. Dem Alfasud wurde nachgesagt, er roste schon im Prospekt, was kaum übertrieben war. Der erste Kantenrost zeigte sich bereits im Autohaus, ein großer Teil der 900.000 gebauten Alfasud wurde bereits bei der ersten TÜV-Untersuchung aus dem Verkehr gezogen und musste aufwändig repariert werden. Das minderwertige Blech aus Russland wurde zudem von den italienischen Arbeitern derart unmotiviert zusammengeschraubt, das der Alfasud überall klapperte und auseinanderfiel. Das Werk, in dem er gebaut wurde, wurde während der Produktionszeit über 700mal bestreikt.