Die Bezeichnungen für Reifen zu verstehen ist gar nicht so schwer. Anhand der gängigen Reifengröße "205 /55 R 16" erklären wir, wofür die Ziffern und Buchstaben stehen:
- 205 ist die Reifenbreite in Millimetern
- 55 ist das Verhältnis von Reifenhöhe zu Reifenbreite in Prozent
- R ist die Bauart, hier, wie heute üblich, radial
- 16 ist das Felgenmaß in Zoll Weitere Kennzeichnungen, die man auf Reifen findet:
- Reifentragfähigkeitskennzahl
- Geschwindigkeitsindex
- Schlauchloser Reifen (Tubeless)
- Reifenhersteller (Marke)
- Profilbezeichnung / Reifentyp
- Herstellungsdatum
- Verschleißanzeiger (Tread Wear Indicator, "TWI")
- Zusatzbezeichnung für Reifen mit erhöhter Tragfähigkeit (Reinforced)
- Winter- oder Ganzjahresreifenkennzeichnung (M + S)
1. Reifenbreite
Die Breite eines Reifens im Querschnitt wird in Millimetern angegeben. Standard-Reifen für PKWs können 125 bis 335 mm breit sein, wobei hier immer in 10er Schritten aufaddiert wird.
2. Verhältnis von Höhe zu Breite
Das Verhältnis von der Reifenhöhe zur Reifenquerschnittsbreite wird immer in Prozent angegeben.
/50 bedeutet zum Beispiel, dass die Höhe halb so groß ist wie die Reifenbreite.
3. Reifenbauart
Man unterscheidet zwischen zwei unterschiedlichen Bauarten – diagonal und radial. Bei Diagonalreifen verlaufen die einzelnen Kordfäden diagonal.
Man erkennt diese Reifen an einem D oder einem Bindestrich. Heute werden nur noch Reifen mit einem radialen Aufbau hergestellt, wo die Kordfäden quer verlaufen.
Wichtig zu wissen ist, dass es verboten ist mit Mischbereifung, beispielsweise Diagonalreifen auf der Hinterachse und Radialreifen auf der Vorderachse, unterwegs zu sein.
4.Felgenmaß
Der Felgendurchmesser wird diagonal von Felgenrand zu Felgenrand gemessen und immer in Zoll angegeben.
5. Reifentragfähigkeitskennzahl
Diese Zahl sagt aus, wie belastbar ein Reifen ist. Ein Transporter belastet einen Reifen mehr als ein herkömmlicher PKW, auch wenn der Reifen im Grunde gleich ist.
Dabei ist die Zahl codiert, sodass sie nicht direkt die Anzahl in Kilogramm bezeichnet. Die Nummern enden bei 179 (7750 kg).
Verdoppelt man diesen Wert, bekommt man die zulässige Achsenlast. Kein Problem ist es, eine höhere Ziffer als die im Fahrzeugschein geforderte zu fahren – nur drunter sollte man
aufgrund der eigenen Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer nicht bleiben.
- Li kg
- 85 = 515 kg
- 86 = 530 kg
- 87 = 545 kg
- 88 = 560 kg
- 89 = 580 kg
- 90 = 600 kg
- 91 = 615 kg
- 92 = 630 kg
- 93 = 650 kg
- 94 = 670 kg
- 95 = 690 kg
6. Geschwindigkeitsindex (auch Speedindex)
Anhand von Buchstaben, wird hiermit die erlaubte Maximalgeschwindigkeit angegeben, die man mit den Reifen fahren darf.
Der Buchstabe steht in der Regel hinter dem Felgenmaß oder der Tragfähigkeitskennzahl. H bedeutet beispielsweise, dass man bis zu 210 km/h fahren kann.
- GSY km/h
- M 130
- N 140
- P 150
- Q 160
- R 170
- S 180
- T 190
- U 200
- H 210
- V 240
- W 270
- Y 300
- ZR >240
Reifengrößen
Diese sechs Werte sind die grundlegenden Unterscheidungsmerkmale eines Reifens und so auch im Fahrzeugschein eingetragen.
Die verbreitetsten Reifengrößen sind:
- Winterreifen 205 55 r16
- Winterreifen 205 65 r15
- Winterreifen 205 60 r15
- Winterreifen 195 65 r15
- Winterreifen 195 55 r15
- Winterreifen 185 60 r15
- Sommerreifen 215 55 r16
- Sommerreifen 205 50 r15
- Sommerreifen 205 55 r15
- Sommerreifen 195 50 r15
- Sommerreifen 195 55 r15
- Sommerreifen 185 60 r14
- Sommerreifen 185 65 r15
- Sommerreifen 175 65 r14
- Sommerreifen 175 70 r13
7. Schlauchloser Reifen (Tubeless)
In der Regel haben Autoreifen keinen Schlauch. Anders als bei Fahrradreifen ist das Einziehen eines Schlauches nicht nur überflüssig, sondern auch unzulässig.
9. Reifentyp
Zeigt an, um welchen Typ, bzw. Modell es sich der jeweiligen Reifenmarke es sich handelt.
10. Herstellungsdatum
Zeigt an, wann die Reifen genau produziert wurden. Die ersten beiden Zahlen stehen für die Woche, die letzten für das Jahr.
Beispiel: Die Zahl 0503 bedeutet, dass die Reifen in der fünften Woche des Jahres 2003 hergestellt wurden.
11. Tread Wear Indicator
Der Verschleißanzeiger, kurz "TWI", zeigt anhand kleiner Profilerhebungen, ob ein Reifen noch die gesetzlich vorgeschriebene Mindesprofiltiefe von 1,6 mm aufweist.
Sind Reifenprofil und TWI auf einer Höhe, ist es dringend notwendig den Reifen auszuwechseln.
Experten raten allerdings dringend eine Reifen nicht bis auf die erlaubten 1,6 mm abzufahren, sondern schon vorher neue Reifen zu montieren.
Bei nassen Straßenverhältnissen kann bereits ab 3 Millimetern Profil die Haftung nachlassen.
13. Winter- oder Ganzjahresreifenkennzeichnung (M+S)
Die Abkürzung M+S, steht für "Mud and Snow", zu deutsch "Matsch und Schnee". Winterreifen sorgen aufgrund einer speziellen Gummimischung auch
bei winterlichen Straßenverhältnissen für ausreichend Grip. Hier sollte man allerdings vorsichtig sein, denn es gibt keine Regelung, wer die Bezeichnung M+S
verwenden darf, sodass vor allem viele Billigreifen-Hersteller auch auf ihre Sommerreifen die zwei Buchstaben aufdrucken. Die führenden Reifenproduzenten haben daher
reagiert und das Schneeflocken-Symbol für Winterreifen eingeführt. Hier bedarf es gewisser Mindestanforderungen, bevor der Hersteller es auf seine Reifen anbringen darf.
Weitere Informationen und Tipps zum Thema Reifen:
Reifenmontage
Worauf man noch achten sollte: Einige Reifen sind laufrichtungsgebunden. Das bedeutet, dass der Reifen nur rund läuft, wenn man ihn mit der Laufrichtung anbringt. Montiert man den Reifen versehentlich entgegen der Laufrichtung ans Auto, so wird das Wasser nicht mehr optimal abgeleitet und die Aquaplaning-Gefahr erhöht.Prüfsiegel
EU-Kennzeichnung für Reifen ab 2012Damit es nicht zu Fehlkäufen kommt, haben die EU-Parlamentarier ein EU-Reifenlabel auf den Weg gebracht. Ab 2012 soll auf Neureifen eine Kennzeichnung angebracht werden, um Kunden zu informieren, wie sicher ein Reifen ist. Dafür wird er von unabhängigen Experten auf einer Skala von A bis G beurteilt. Auf dem Etikett wird man den Benzinverbrauch, das Verhalten bei Nässe und die Lautstärke der Reifen ablesen können. Experten kritisieren diese Kriterien, denn bei einem Test der Gesellschaft für Technische Überwachung beispielsweise zeigte sich, dass der leiseste Reifen gleichzeitig der schlechteste auf nassen Untergründen war.